Unterwegs im Pfandland

Nach unserem grandiosen Trainingslagerauftakt 2014 in Wismar, verschlug es uns dieses Jahr nach Schwerin, oder besser nach Dobin am Schweriner See. Wenn wir allerdings Martins Navi vertraut hätten, wären wir wohl heute immer noch nicht da. 

Deshalb Reisetipp 1: Nach 9 Jahren verträgt so ein Navi durchaus auch mal ein Update.

 

Etwas in Zeitverzug mussten wir also Gas geben, um erst zum Hostel und dann rechtzeitig zu unserem Freundschaftsspiel zu kommen.

Reisetipp 2: Olaf hat gezeigt, dass Geschwindigkeiten jenseits der 130 km/h auch mit einem Anhänger mühelos zu meistern sind.

 

In Dobin angekommen wurden die Zimmer aufgeteilt. Da aber nur 2x2 Betreuerzimmer zur Verfügung standen, wollten wir ein Betreuerzimmer zurückgeben und zu Dritt ein 4-er-Zimmer beziehen. Klingt einfach, aber man kann es auch kompliziert gestalten. Nach einigem hin und her wurden wir tatsächlich dazu verdonnert, eine "Fehlbelegungsabgabe" zu zahlen, weil ein Bett ja nicht benutzt werden würde. 

Reisetipp 3: Bürokratische Hürden verstecken sich auch dort, wo du sie am allerwenigsten vermutest.

 

Um es aber ganz klar zu sagen: Insgesamt war das Hostel super, das Essen lecker und die Mitarbeiter total freundlich und sehr bemüht, uns tolle Tage zu bereiten. Einfach spitze!

 

Am Abend ging es dann auf die "Ranch" zum Neumühler SV, wo wir ein Freundschaftsspiel bestritten und ganz herzlich empfangen wurden. Für jeden Kicker gab es einen kleinen Erinnerungswimpel und nach dem Spiel war ein fantastisches Hamburger-Buffet aufgebaut. Das Ergebnis von 6:7 war da schon lange Nebensache. Ein ganz ganz dickes DANKESCHÖN noch mal an Heiko und sein Team vom Neumühler SV. Wir würden uns für tolle Gastfreundschaft gerne einmal revanchieren. 

Reisetipp 4: Wer mal in Schwerin ist, unbedingt ein Spiel der D-Junioren des Neumühler SV besuchen. Eine tolle Truppe!

 

Am Samstag starteten die Trainer nach einem leckeren Frühstück mit ihrem Trainingsprogramm auf dem Platz des SV Petermännchen Pinnow. Nachdem wir die Hütchen und Stangen fast schon im Garten des Vorstandsvorsitzenden aufgebaut hatten, wurden wir doch noch zum richtigen Platz gelotst.

Reisetipp 5: Vertraue keinen Anschriften, Telefonnummern und Email-Adressen auf Webseiten. Sie könnten alle falsch sein.

 

Am Nachmittag stand für die Piraten eine Bootstour über den Schweriner See auf dem Programm. Die Kinder hatten sehr viel Spaß und jeder durfte mal als Kapitän das Steuer übernehmen. Am Ende ging es für die ganz Mutigen noch ins KÜHLE Nass.

Reisetipp 6: Eine angekündigte Tour im "Speedboot" lässt durchaus unterschiedliche Interpretationsspielräume für die Definition von "Speed" zu.

 

Abends wurde dann gegrillt. Tolle Location, traumhaftes Wetter, entspannte Atmosphäre, super vom Hostel vorbereitet. Einer allzu mickrigen Versorgung von 2 Anzündetabs wurde von Olaf mit 2 Litern Spiritus entgegengewirkt. 

Reisetipp 7: Erst wenn die Flamme bei einem Grill 2 Meter hoch steht, ist er wirklich an.

 

Leihen konnte und musste man sich übrigens alles. Sogar das Grillrost. Aber natürlich gegen Pfand. Pfand war das Zauberwort des Wochenendes. Es gab nichts, was es nicht gab. Gegen Pfand.........

Reistipp 8: Wenn Du etwas zum Verpfänden hast: Unbedingt mitnehmen.

 

Der Abend klang aus mit dem Champions-League-Finale Real gegen Atletico. Zwei rivalisierende Fanlager bejubelten "ihren" Club und sorgten für eine Mordsstimmung im ganzen Haus......auf der ganzen Anlage.....im ganzen Ort......

 

Sonntag war am Morgen dann tatsächlich der jugendliche Esprit aus den Gesichtern der Kinder doch etwas verflogen, sie wirkten eher etwas "angeschlagen". Aber trotzdem schmetterten sie für Jason ein lautes Geburtstagsständchen in den Frühstücksaal. Happy Birthday!

Der frühmorgendliche Gesichtsausdruck passte dann Sonntag auch zum Abschlusskick gegen die C-Junioren von Pinnow. Irgendein Eishockey-Ergebnis, welches am Ende auch keinen mehr interessierte. Insbesondere nicht, weil sich Tim in der allerletzten Minute des Spiels schmerzhaft verletzte und mit dem Krankenwagen noch einen Abstecher nach Schwerin machen musste.

Etwas bedröppelt fuhren wir nach Hause, aber schon beim Abschlussbuffet im McDonalds Reinbek gab es Entwarnung: Tim hatte es nicht so schlimm erwischt wie befürchtet. Puh. Glück gehabt.

Den letzten Auftritt lieferte dann der Trainer. Kleine Rückschau: Am Vorabend wurde für den Grill ein Feuerzeug benötigt. Einmal, nur ein einziges Mal gab der Hostel-Chef etwas OHNE Pfand aus der Hand: Ein Feuerzeug. Und was findet der Trainer in Reinbek in seiner Hosentasche.........

 

Und die Moral von der Geschicht: Einmal Pirat, immer Pirat ;-)

 

Zui den Fotos: (KLICK)